Die klassische europäische Naturheilkunde zielt in erster Linie auf die Förderung der Selbstheilungskräfte ab, die jedem Menschen innewohnen. Wichtige Begründer und einflussreiche Naturheilkundler des 19. Jahrhunderts waren unter anderem der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland, dessen Lehre der Makrobiotik mithilfe einer einfachen, gesunden Ernährung ein langes, gesundes Leben verspricht oder der Priester Sebastian Kneipp, der Begründer der bekannten wasserbasierten Kneipp-Therapie.
Die klassische Naturheilkunde unserer Zeit fußt auf fünf Säulen:
Ordnungstherapie
Sie zielt auf die Regularisierung der Lebensrhythmen, hin zu einem gesundheitsfördernden Lebensstil, ab. Sebastian Kneipp sagte dazu unter anderem: „Im Maße liegt die Ordnung, jedes Zuviel und jedes Zuwenig setzt an Stelle der Gesundheit Krankheit.“
Ernährungstherapie
Zum einen kann eine gesunde, ausgewogene Ernährung Krankheit vorbeugen, zum anderen ist eine spezifische Ernährungstherapie in der Lage, Krankheiten im besten Falle zu heilen. Ein gutes Beispiel ist hier der Diabetes, also die „Zuckerkrankheit“, die mit Hilfe einer Ernährungstherapie deutlich gebessert und manchmal sogar geheilt werden kann.
Bewegungstherapie
Jeder weiß es eigentlich, Bewegung ist gesund. Insbesondere in unserer „sitzenden“ Gesellschaft beugt regelmäßige Bewegung Krankheiten, wie zum Beispiel dem Volksleiden Rückenschmerz, vor. Die allermeisten Erkrankungen lassen sich mit gezielter Bewegung positiv beeinflussen.
Phytotherapie
Heilpflanzen werden seit Jahrtausenden gegen diverse Erkrankungen eingesetzt. Ob in der freien Natur selbst gesammelt oder als zertifiziertes Arzneimittel aus der Apotheke, es stehen uns heute eine Reihe von Möglichkeiten zur pflanzenbasierten Arzneimitteltherapie zur Verfügung. Die Vorteile gegenüber synthetischen Mitteln liegen auf der Hand: deutlich bessere Verträglichkeit, kaum unerwünschte Nebenwirkungen bei oft guter wissenschaftlich nachgewiesener Wirksamkeit. Eine strikte Abgrenzung der rationalen Phytotherapie gegen die Homöopathie muss hier erfolgen. Oft übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten leider nicht oder nur teilweise. Wir beraten Sie gerne.
Hydro- und Balneotherapie
Der Begründer und Verbreiter der Lehre der Heilkraft des Wassers ist zweifelsohne der Pfarrer Sebastian Kneipp. So soll er seine Lungentuberkulose allein durch kurze Bäder in der kalten Donau geheilt haben. Er entwickelte die Hydrotherapie weiter, so dass man heute eine Vielzahl unterschiedlicher heilender Bäder und Güsse kennt. Aber auch die tägliche Kaltwasseranwendung unter der heimischen Dusche hat bereits gesundheitsfördernde Wirkungen.
Zu den von uns angebotenen therapeutischen Verfahren gehören unter anderem die Schröpfglasbehandlung (zum Beispiel bei schmerzhaften Muskelerkrankungen) oder die Eigenbluttherapie (zur Stärkung des Immunsystems, begleitend gegen allergische Beschwerden).
Die intensive Arbeit mit den klassischen Naturheilverfahren erfordern oft einen hohen, zeitintensiven individualisierten Beratungsaufwand, der leider nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird. Jedoch reichen allgemeine Tipps oft aus, um einen guten Einstieg in die Materie zu gewährleisten.
